Mittwoch, 28. September 2011

Kurz und gut: "The Crush" und "Animal Beatbox"

In unserer fröhlichen kleinen Kurzfilmreihe gibt es heute die klassisch unwiderstehlichen Inhalte: Kinder und Tiere!

Im Zentrum des Geschehens von "Crush" steht der achtjährige Ardal, der Hals über Kopf in seine Lehrerin verliebt ist. Als er feststellt, dass diese einen Verlobten hat, fordert er den Nebenbuhler zum Duell... Der liebenswerte, irische Kurzfilm von Michael Creagh mit dem gnadenlos coolen Steppke war dieses Jahr für den Oscar nominiert, zog dort jedoch den Kürzeren.




Völlig abgefahren und überaus sehenswert ist auch Damon Gameaus Stop-Motion-Collage-Trip "Animal Beatbox", in dem diverse Tiere am Ufer eines Flusses auftauchen und namentlich erwähnt werden... Die aberwitzige Spielerei, die den Betrachter auch mit absurden Ohrwürmern (z.B. "Monkey! And a Budgie! Horse!") zu infizieren vermag, gewann in diesem Jahr beim australischen Tropfest, einem der größten Kurzfilmfestivals der Welt. Fishhhhhhh!

Samstag, 24. September 2011

Eleganter Indie-Pop von Hush War Cry - reinhören und runterladen!

Die irische Band Hush War Cry aus Cork macht atmosphärisch getragene Indiepopmusik mit falsettartigem Gesang, leichten elektronischen Einschlägen sowie hallenden Gitarren und erinnert dabei an Antony & The Johnsons, Jesus & The Mary Chain oder das hier bereits erwähnte, hervorragende aktuelle Album von The Horrors. Die Debüt-EP von Hush War Cry erscheint erst im Dezember, den wunderbaren Song "Lilly" gibt es allerdings bereits zum Anhören und zum kostenlosen Downloads. Hier kann man noch zwei weitere Lieder hören, die ebenso viel versprechend sind. Eine junge Band, deren Sound bereits jetzt ungeheuer ausgereift und stimmig wirkt. Definitiv ein (etwas seltsamer) Bandname, den man sich merken sollte!

Mittwoch, 21. September 2011

It's the End of the World As We Know It: R.E.M. geben ihre Trennung bekannt!

Eine der nicht nur für mich wichtigsten und prägendsten Bands überhaupt hat heute die einvernehmliche Auflösung verkündet. R.E.M. sind nicht mehr! Auch wenn in den letzten 10 Jahren bis auf den Geniestreich "Leaving New York" nicht mehr allzu viel Beachtenswertes von den Herren aus Athens gekommen war, ist das doch eine eher traurige Nachricht. Well, everybody hurts sometimes.



Sonntag, 18. September 2011

Alles klar auf der Andrea Doria: MTV unplugged mit Udo Lindenberg!

Ich war ja lange nicht besonders empfänglich für die Musik von Udo Lindenberg, seines Zeichens Panik-Rocker und deutsche Musikerlegende, wohl auch weil dieser grade zur Zeit meiner musikalischen Sozialisation in den 1990er Jahren eine tiefe Talsohle in seiner Karriere zu durchwandern hatte. Tatsächlich ist Udos Songkatalog jedoch sowohl musikalisch, als auch vor allem textlich (Benjamin von Stuckrad-Barre, der alte Schwätzer, hält Lindenberg für den besten deutschen Nachkriegslyriker) über jeden Zweifel erhaben. Die schnoddrig-coole Stimme und der meist sprechgesangliche Vortrag bleiben natürlich Geschmackssache, aber dennoch sollte die Tatsache, dass Udo Lindenberg im Juni ein Unplugged-Konzert für MTV (ja, das gibt's noch!) aufgenommen hat, das jetzt als Album erscheint, ein Anlass sein, mal ins Lindenbergsche Schaffen reinzuhören, denn: "Der Greis ist heiß" (Lindenberg über Lindenberg)!

Beim Unplugged-Konzert hat der inzwischen 65-jährige Mann mit der Sonnenbrille und dem Hut sichtlich bzw. hörbar Spaß und außerdem noch hochkarätige Gaststars (u.a. Max Herre, Clueso und Jan Delay) auf der Bühne. Den Auftritt gibt es auf VIVA (ja, das gibt's noch!) nächsten Sonntag um 13:10 Uhr und am 14. Oktober um 16:35 Uhr nochmal zu sehen, zu letzterem Termin erscheint auch die DVD. Zumindest momentan gibt's das ganze auch bei youtube. Anschauen solange es noch da ist!

Zwei wunderbare Stücke hier als Appetithappen: Das offizielle Video zur Vorabsingle "Ein Herz kann man nicht reparieren" mit Inga Humpe und als mp3 zum Download die Trinkerballade "Unterm Säufermond". Wie Udo so gerne sagt: "Lass jucken, ey!"

Alles Gute! adlerkuss gratuliert Anna Netrebko zum 40. Geburtstag!

Anna Jurjewna Netrebko wurde am 18. September 1971 in sowjetischen Krasnodar geboren und ist wohl die dem breiteren Publikum bekannteste zeitgenössische Opernsängerin überhaupt. Neben ihrer viel gerühmten Stimme (ihr "gaumig-gutturales Abdunkeln der Stimmfarbe" (was auch immer das sein mag) gilt als besonders betörend), trägt zum Status als Weltstar sicherlich auch Netrebkos rassig-russische Schönheit und ihre geschickte Vermarktung in Musikvideos, Werbespots, Anzeigen etc. bei. Gleichzeitig scheint Frau Netrebko musikalisch Puristin zu sein und man kann ihr durchaus zugute halten, sich nicht auf poppigere Arrangements im Mitklatsch-Rieu-Sound oder ebensolche Kollaborationen, die die Kasse sicher weiter klingeln lassen würden, einzulassen.

Ihr Geburtstagsständchen,eine der wohl populärsten Opernmelodien überhaupt, singt uns "die Netrebko" (wie man das bei großen Diven so sagt) im Duett mit Rolando Villazón gleich selbst: "Libiamo ne' lieti calici", hier von den Salzburger Festspielen 2005. Auf die Netrebko!

Dienstag, 6. September 2011

Neues Album von Girls im Stream!

Vor knapp 6 Wochen bejubelte ich auf diesen Seiten bereits den Appetithappen "Vomit" (zwei Wörter, die man nie direkt hintereinander erwartet hätte), nun gibt es das am 13. September erscheinende, zweite Album von Girls in voller Länge im Stream zu hören. Von den ersten Klängen des Beach-Boys-seeligen Openers "Honey Bunny" bis zur sanften, folkigen Ballade "Jamie Marie" am Ende des Albums ist "Father, Son, Holy Ghost" ein fröhlich-melancholisches Indie-Rock-Album ohne wirkliche Durchhänger und dabei eingängiger und ausgereifter als das mit vielen Brüchen doch eher fordernde erste Werk der "Mädels". Der Höhepunkt bleibt für mich das hier nochmal zum Download bereite "Vomit". "Come into my heart", fordert Sänger Christopher Owens in der hymnischen Coda dieses potenziellen Songs des Jahres wiederholt – zumindest umgekehrt hat "Father, Son, Holy Ghost" bereits einen Platz in meinem Herzen gefunden.